Haustiere im Bett – wirklich eine gute Idee?
Die Beziehung von Mensch und Tier hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wo Hund und Katze früher noch als Nutztier gehalten wurden – zum Schutz des Grundstücks oder als Mäusejäger – gelten sie heute eher als Bestandteil der Familie. Dementsprechend häufig kommt es auch vor, dass die Tiere mit ihren Besitzern ein Bett teilen. Dabei gibt es jedoch einige Faktoren zu beachten, die sich auf die Schlafqualität und Gesundheit des Menschen auswirken können. Wir möchten auf die Frage, ob Haustiere im Bett wirklich eine gute Idee sind, etwas genauer eingehen.
Haustiere im Bett – verschiedene Bedürfnisse treffen aufeinander
Wer mit Haustieren gemeinsam in einem Bett schläft, wird sehr schnell feststellen, dass hier verschiedene Schlafgewohnheiten und Bedürfnisse aufeinandertreffen. Katzen sind im Gegensatz zu uns Menschen sehr nachtaktiv und neigen nachts eher dazu, sich auszutoben – gern auch im Bett des Besitzers. In den Ruhephasen, die in der Nacht natürlich auch bei Katzen vorkommen, schlafen die geliebten Vierbeiner dagegen gern auf dem Körper oder sogar dem Kopf des Menschen. Auch das kann die Qualität des Schlafs deutlich reduzieren. Ähnlich sieht es bei Hunden aus: Hunde sind zwar nicht nachtaktiv, haben aber einen deutlich kürzeren Schlaf und werden in der Nacht daher häufiger ihre Position wechseln und umherwandern. Außerdem neigen rund 20 % aller Hunde zum Schnarchen, was ebenfalls eine schädliche Auswirkung auf unsere Schlafqualität haben kann. Schon die Schlafgewohnheiten stellen also in Frage, ob es wirklich eine gute Idee ist, gemeinsam mit Haustieren im Bett zu schlafen.
Übrigens: Vor allem mit Hunden kann es problematisch sein, das Bett zu teilen, weil Unsicherheiten in der Rangordnung die Folge sein können. Damit diese in der Hand des Menschen bleibt, sollte dem Hund ein eigener Schlafplatz zugewiesen werden.
Gesundheitliche Folgen durch Haustiere im Bett
Nicht nur die Schlafqualität kann durch Haustiere im Bett gestört werden, unter Umständen leidet auch unsere Gesundheit unter dem tierischen Besuch in der Nacht. Diese Gefahr besteht vor allem für Kinder und Senioren, denn Hunde und Katzen sind oft die Überträger von Flöhen, Würmern oder Milben, die durch den Kontakt im gemeinsamen Bett nicht nur besonders leicht übertragen werden können, sondern auch sehr schwer wieder loszuwerden sind.
Die zusätzliche Keimbelastung durch Haustiere im Bett hat auch Auswirkungen auf unsere Atemwege. Während einige Studien von vermehrten Atemwegserkrankungen bei Menschen, die gemeinsam mit Haustieren in einem Bett schlafen, berichtet, betonen andere Studien eher die geringere Krankheitsanfälligkeit beim engen Kontakt mit den Haustieren – die gesundheitlichen Folgen sind also bisher nicht abschließend geklärt. Wer mit seinen Haustieren im Bett schlafen möchte, sollte den Vierbeiner zumindest regelmäßig bürsten und entwurmen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Haustiere im Bett – eine individuelle Entscheidung
Ob die Haustiere mit im Bett schlafen dürfen oder nicht, ist schlussendlich eine individuelle Entscheidung, die jeder Tierbesitzer selbst beantworten muss. Im Fachhandel stehen für den Fall, dass man sich dazu entschließt, spezielle Bettwäschen und Matratzen zur Verfügung, die die gesundheitliche Gefahr durch Milben und Parasiten im Bett zusätzlich verringern. Wir beraten Sie gern!